Oldtimer-Wandern beim KRC Kiersper Rallye-Club e.V.
2022
Zwei Oldtimer Veranstaltungen an einem Wochenende fahren? Nee, ganz bestimmt nicht.
Das machen nur völlig Verrückte. Muss ich mich jetzt etwa auch zu dieser Spezies zählen?
Am Samstag, den 14. Mai war ich als Beifahrer meines langjährigen Piloten Klaus Picard auf einem
wunderschönen Mercedes Benz 300 S Roadster in Solingen am Start. Ohne Tripmaster und Funkzeituhr
wohlgemerkt, denn mit seinem schönen Auto wollte Klaus eigentlich gar keine Rallyes fahren. Da aber
der BMW noch nicht ganz einsatzbereit und die Wetterprognose ausgezeichnet war, hieß es Cabrio fahren!
Sehr zu meiner Freude.
Nun ja, die Strecke war wunderschön und anhand der Angaben im Bordbuch auch relativ leicht zu finden.
Dumm nur, wenn auf einem Parkplatz 2 Kontrollen stehen, wovon man eine aufgrund des dort wachsenden üppigen Grüns gar nicht sehen konnte. Gewollt hatte der Fahrtleiter, dass man die
2. Einfahrt nimmt.
Wir nahmen die erste…
Mit einem 3.Platz in der Klasse konnten wir am Ende aber doch noch ganz zufrieden sein.
Nun hatte ich, auch um meine „alten“ Freunde vom Kiersper Rallye-Club mal wieder zu treffen, auf der
Messe in Essen schon zugesagt, an ihrer Veranstaltung teilzunehmen. Ungeachtet des Termins, der gleich
nach der Solingen lag. Aber was macht man nicht alles für einen Unfug.
Unter dem Motto „Frühling im Märkischen Sauerland“ habe ich nach einer anstrengenden Solingen Klassik
die Seite im Fahrzeug und selbiges gewechselt und bin mit meinem routinierten Beifahrer „Manni“ Distel
auf der Barchetta nach Kierspe gefahren. Dort wurden wir nach der Papierabnahme im Autohaus Knabe
mit frischen, belegten Brötchen und starkem Kaffee verwöhnt. Nach einer kurzen Fahrerbesprechung
ging es für uns um 10:11 Uhr los und gleich die erste Aufgabe hatte es in sich: fahren Sie genau zu Ihrer
Startzeit durch die Lichtschranke. Das klappte mit einer Abweichung von 0,005 Sekunden schon mal
ganz ordentlich!
Eine wirklich wunderschöne Strecke hatten Bernd Schuller und Lothar Kasper ausgesucht. Dass die Fahr-
bahnbeschaffenheit an manchen Stellen unterirdisch war, dafür können die beiden nichts.
Auf dem Weg zur Mittagspause, die in der alten Knochenmühle Mühlhofe bei Attendorn stattfand, mussten
noch einige „Aufgaben“ erledigt werden. Ich hatte es geahnt, aber so schlimm war es dann doch nicht.
Sechs Fahrzeuge waren auf einem DIN A 4 Blatt abgebildet. Diese galt es mit Marke und Typ in 5
Minuten zu identifizieren, vorwärts mit einem Abstand von genau 30 Zentimetern an ein Gatter fahren,
mit den beiden rechten Reifen über ein, zugegeben schmales Brett fahren. Schade, dass der Veranstalter
z.B. das Hinauslehnen einzelner Beifahrer aus dem Fenster nicht unterbunden hat. So konnte sich der
ein oder andere schon einen kleinen Vorteil erschleichen, da er Brett oder Gatter sehr gut einsehen konnte…
Ich persönlich bezeichne solches Verhalten allerdings als äußerst unsportlich!
Nun ja, am Ende haben wir eine sehr gute Platzierung erreicht, was uns dann zufrieden die Heimreise
antreten ließ.
Einziger Wermutstropfen: die „Oldtimer-Wanderung“ hätte ein paar Teilnehmer mehr durchaus verdient
gehabt.
Jochen Schnell